KOMMENTAR: Prinz Harry und Meghan Markle – Was wir von den abtrünnigen Royals lernen können

Juni 24, 2025

Im Boulevardjournalismus zählen die britischen Royals zu den ganz heißen Themen, weshalb ich mich mit ihnen auf der Arbeit regelmäßig befassen darf. Da ich für die britische Königsfamilie schon immer etwas übrighatte, fühlt sich dieser Aspekt meines Jobs gar nicht so sehr wie Arbeit an, im Gegenteil. Es macht sogar Spaß, Teil der Berichterstattung zu sein! Natürlich ist mir eine Sache dabei nicht entgangen: Während William und Kate immer beliebter werden, können Harry und Meghan in den Augen der Öffentlichkeit mittlerweile gar nichts mehr richtig machen. Was auch immer sie anpacken, wird in den Medien verrissen. Doch woran könnte das liegen? Und bin auch ich inzwischen völlig voreingenommen? Es wird Zeit, diesen Fragen auf den Grund zu gehen – und zu ermitteln, wo Harry und Meghan vermutlich falsch abgebogen sind.

Prinzessin sein: Wenn vermeintliche Mädchenträume wahr werden

Kate und Meghan schnappten sich mit William und Harry zwei der begehrtesten Junggesellen auf dem Planeten. Durch ihre Heirat mit den Prinzen begaben sie sich in Gefilde, von denen viele Mädchen träumen – und die sich doch keine moderne Frau ernsthaft wünschen kann. Oder? Ich stelle mir das royale Leben jedenfalls wie einen Sonntagsbesuch in der Kirche vor: Man trägt unbequeme, teure Kleidung, muss permanent auf Haltung und Wortwahl achten und einen Smalltalk nach dem anderen führen. Für dieses Schicksal muss man wirklich gemacht sein und ich bin mir relativ sicher, dass ich es nicht wäre. Dafür fluche ich viel zu unbedarft und könnte ein cremefarbenes Kostüm keine Stunde lang tragen, ohne es schmutzig zu machen. Doch zum Glück geht es hier nicht um mich und zumindest William scheint mit seiner Wahl absolut ins Schwarze getroffen zu haben. Die Liebesgeschichte von William und Kate wirkt so herrlich unaufgeregt, besonnen und authentisch. Das Paar kennt sich schon seit Studienzeiten und der Thronfolger prüfte seine Liebste auf Herz und Nieren, ehe er ihr den Antrag machte. Auch wenn in der Yellow Press oft über Waity Katie gescherzt wurde, gibt der Erfolg den beiden recht: Seit mehr als vierzehn Jahren sind sie verheiratet und vermitteln, zumindest nach außen, das Bild eines eingespielten Teams. Vermutlich war der Schlüssel zum Erfolg, dass Kate wirklich wusste, worauf sie sich einließ. Williams Warten interpretiere ich daher nicht als Unsicherheit, sondern vielmehr als Respekt gegenüber der Frau, die irgendwann seine Königin sein würde. Er erkannte, dass ihre Position mit Privilegien, aber auch mit Pflichten einhergehen würde, auf die man vorbereitet sein muss, um nicht nach kürzester Zeit das Handtuch zu werfen.

Das führt uns zu Meghan und Harry. Keine zwei Jahre nach deren Traumhochzeit kam es zum berühmt berüchtigten Megxit und die beiden legten ihre royalen Pflichten nieder, um in Kalifornien als „Normalos“ von vorne zu beginnen (den Begriff setze ich bewusst in Anführungszeichen, da sie sich ganz offensichtlich ein schillerndes Leben als A-Promis erhofft haben). In der Beziehung von Harry und Meghan ging alles deutlich schneller, was natürlich auch an deren Alter lag. Während sich William und Kate bereits als Teenager begegneten, traf Harry die Schauspielerin erst in seinen 30ern und war zu diesem Zeitpunkt wohl einfach bereit, eine eigene Familie zu gründen. Was scheinbar märchenhaft begann, entwickelte sich schnell zur herben Enttäuschung – für die Königsfamilie und Royal-Fans weltweit. Ob Meghan schlichtweg unterschätzt hatte, worauf sie sich da einließ? Oder war ihr Austritt tatsächlich von langer Hand geplant und sie hatte nie ernsthaft vorgehabt, den royalen Pflichten ein Leben lang nachzukommen? Das weiß wohl nur sie selbst und ich bezweifle, dass sie uns ihre wahren Motive jemals verraten wird.

Prinz Harry und Meghan Markle: Wahre Liebe oder pure Berechnung?

Nach dem schrecklichen Unfalltod von Diana 1997 hatte die Öffentlichkeit immer einen besonderen Platz im Herzen für William und Harry übrig gehabt. Unvergessen bleiben die Aufnahmen der trauernden Söhne, die dem Sarg ihrer geliebten Mutter hinterherlaufen. Bilder, die bis heute unter die Haut gehen! Man wünschte den beiden nichts sehnlicher als Zufriedenheit, Glück und einen sicheren Hafen. Das alles scheint William in Kate gefunden zu haben und seine Wahl entwickelte sich im Laufe der Jahre zum absoluten Vorzeige-Royal. Ich kenne wirklich niemanden, der Kate nicht mag! Und die Freude darüber, dass auch Prinz Harry sich verliebt hatte und heiraten wollte, war erst einmal riesengroß.

Von Harrys Wahl war ich zunächst wirklich positiv überrascht: Meghan wirkte ambitioniert und clever, war bereits geschieden und brachte mit ihrem Gesamtpaket ganz frischen Wind in die Monarchie. Sie war herrlich anders als Harrys frühere Partnerinnen und man wollte ihr wirklich eine faire Chance geben. Doch nach dem Verlobungsinterview im November 2017 begann die Fassade schnell zu bröckeln. Meghan hatte etwas an sich, das an ihrer Aufrichtigkeit zweifeln ließ. Krampfhaft versuchte sie, das unrealistische Bild zu vermitteln, ihre neue Rolle aus nichts als purer Liebe anzunehmen – und natürlich keinesfalls, um ihren eigenen Bekanntheitsgrad in völlig neue Sphären zu heben. Sie behauptete, kaum etwas über Harry gewusst und sich beim arrangierten Blind Date nur für seine „Kindness“ interessiert zu haben. Wirklich abkaufen konnte man ihr diese Nummer einfach nicht. Eine relativ unbekannte Schauspielerin war vom Blitzlichtgewitter und der medialen Aufmerksamkeit, die ihr die royale Heirat einbrachte, sicher nicht vollkommen abgeneigt. Dass Meghan die Öffentlichkeit für derart naiv hielt, war vermutlich ihr erster grober Fehler. So gern man sie auch mögen wollte, man wurde das Gefühl nicht los, dass sie bei jedem Satz schauspielerte. Inzwischen hat sie mich als Supporterin leider völlig verloren. Mein „größter Fan“ bei der Abendzeitung, ein Leser namens Herbert Zinsmeister, der gelegentlich mit seinen Hassnachrichten mein Postfach bereichert, warf mir bereits vor, auf Meghans Klugheit, Erfolg und Schönheit einfach nur neidisch zu sein. Doch ich schwöre, dass ich ihr all diese Attribute von Herzen gönne. Es sind einfach ihre Inauthentizität und ihr offensichtliches Kalkül, die mich zur Kritikerin machten…

Ja, Meghan ist eine schlaue, schöne, stylishe Person, die die Monarchie auf ganz wundervolle Art und Weise hätte aufmischen können. Doch aus irgendeinem Grund hat sie es zu ihrer Leidenschaft erklärt, sich selbst permanent als Opfer darzustellen. Meghan durfte auf Kosten des Steuerzahlers eine Traumhochzeit feiern und beschwerte sich zwei Jahre später im Oprah-Interview über den großen Trubel. Sie wusch öffentlich schmutzige Wäsche und trug ihre persönlichsten Angelegenheiten an die Presse, um im nächsten Moment um ihre nicht vorhandene Privatsphäre zu weinen. Bei Meghan scheint nichts wirklich zusammenzupassen und je mehr sie die Öffentlichkeit von ihrer Authentizität überzeugen will, desto unauthentischer wirkt sie. Natürlich möchte ich auch die Schwierigkeit von Meghans Position nicht unterschätzen. Ich bin mir sicher, es war oft hart, sich als fröhliche Kalifornierin in der Welt der zynischeren Briten einzufinden und immer mit der allseits beliebten Kate verglichen zu werden. Vielleicht hatte Meghan wirklich das Gefühl, dass sie viele scheitern sehen wollten und irgendwo haben sie genau das auch geschafft. Nichtsdestotrotz bin ich der Meinung, dass Harry und Meghan für ihren Untergang längst niemanden mehr zur Verantwortung ziehen können – außer sich selbst.

Prinz Harry und Meghan Markle, wie KI sie schuf.

Mehr Schein als Sein? Meghans und Harrys neues Leben in Kalifornien

Mittlerweile leben Meghan und Harry in einer Villa in Montecito und versuchen verzweifelt, das Bild einer absoluten Vorzeigefamilie zu zeichnen. Mit Interviews, Büchern, Podcasts und Netflix-Specials rücken sie sich selbst ständig in den Fokus der Öffentlichkeit – und machen dabei auch vor Spitzen gegenüber der Königsfamilie nicht halt. Etwas an deren Ehe wirkt wahnsinnig ungesund und je mehr sie uns ein bestimmtes Narrativ auftischen möchten, desto mehr scheint sich die breite Masse von ihnen abzuwenden. Denn wenn die Verpackung so aufwendig ist, kann doch etwas mit dem Inhalt nicht stimmen, oder? 

Bevor ich intensiver auf die Beziehungsdynamik von Harry und Meghan eingehe, möchte ich unbedingt etwas klarstellen: Nein, ich betrachte Harry nicht als den armen, unschuldigen Mann, der einfach nur das Pech hatte, an eine böse Frau zu geraten. Wäre das Geschlechter-Szenario umgekehrt, würde ich mindestens so scharfe Kritik an der Verbindung üben. Und ich finde es ganz unabhängig von Meghan absolut verwerflich, wie skrupellos Prinz Harry seine eigene Familie vor den Bus geworfen hat. Doch ich tue mich wahnsinnig schwer damit, Meghan wirklich abzukaufen, dass sie ihr Leben der Krone verschreiben wollte… Wahrscheinlich ist sie deutlich klüger und raffinierter als Harry, weshalb sie genau wusste, welche Knöpfe zu drücken waren. In meinen Augen wollte sie weltberühmt werden und fand in Harry den perfekten Kandidaten, um ihre unlauteren Motive in die Tat umzusetzen: Einen Rotschopf, der aus dem Schatten seines älteren Bruders treten wollte. Und nein, das habe ich mir nicht ausgedacht, denn in seinem Netflix-Special sagte er wortwörtlich, dass einige Familienmitglieder überrascht darüber gewesen waren, dass ein Ginger wie er eine so schöne Frau abbekommen würde. Meghan hatte bei Harry leichtes Spiel, weil sie seine Unsicherheiten erkannte und sich diese geschickt zunutze machte. Und das hat absolut nichts mit Geschlecht, sondern mit Berechnung und dem wahren Charakter eines Menschen zu tun. Ich frage mich manchmal sogar, ob Meghan ihren Mann inzwischen absichtlich schlecht berät, um von ihrer eigenen Unbeliebtheit abzulenken. Seine Autobiographie „Reserve“ war zumindest eine so miserable Idee, dass ich mir beim Lesen oft dachte: Ich persönlich hätte vermutlich alles versucht, um meinem Partner ein solches Buch auszureden – es sei denn, ich hätte nichts dagegen, wenn er sich vor der ganzen Welt zum Clown degradiert. Versteht mich nicht falsch: Harry ist ein erwachsener Mann und allein für sein Tun und Handeln verantwortlich. Nur wie groß die Liebe von Meghan für ihn wirklich sein kann, frage ich mich schon hin und wieder. Sie scheint zumindest keinerlei Respekt für seine Herkunftsfamilie an den Tag zu legen. Und was auch immer Harry mit seinem Buch enthüllen wollte – er hat damit jedenfalls nicht sein Ziel erreicht, William und Charles in den Augen der Öffentlichkeit zu schaden. Wie die beiden wohl hinter verschlossenen Palasttüren über Harry herziehen müssen… Oh, was würde ich nicht alles dafür geben, dort nur einmal Mäuschen zu spielen!

Abgedroschen, aber wahr: Reden ist Silber, Schweigen ist Gold

So hartnäckig Harry und seine Frau auch versuchen, uns Meghan als Diana 2.0 zu verkaufen, könnte ihr Image mittlerweile wohl kaum schlechter sein. Ich habe auch so meine Zweifel daran, ob Diana mit Harrys Wahl wirklich so einverstanden gewesen wäre, wie die beiden stets behaupten. Ich kenne keinen der Beteiligten persönlich, weshalb mein Urteil mal wieder auf reiner Spekulation basiert. Doch kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Mutter wirklich so glücklich darüber wäre, das Verhältnis ihrer beiden Söhne derart zerrüttet zu sehen. Harry spricht oft über den tragischen Verlust von Diana und behauptet gar, das Königshaus und die Presse würden Meghan ein ähnliches Schicksal wünschen. Was er dabei aber zu vergessen scheint: Auch William hat seine Mutter verloren, doch hört man aus seinem Mund nie auch nur ein einziges Wort des Jammerns. Und das, obwohl er als Thronfolger in gewisser Weise das viel üblere Los gezogen hat. Hätte ich persönlich die Wahl, wäre ich jedenfalls viel lieber der „Reserve“-Royal als der tatsächliche Thronfolger geworden. Alle Privilegien, aber weniger Verantwortung? Bin ich verrückt oder klingt das nicht wie der deutlich bessere Deal?

Während Harry und Meghan sich mit jedem neuen Projekt oder Enthüllungsversuch unsympathischer machen, sind die Beliebtheitswerte von Kate und William so blendend wie nie zuvor. Und hier scheinen wir auch am meisten von den Beteiligten lernen zu können. Die einen halten ihren Mund, während die anderen das Plaudern nicht sein lassen können. Im Englischen gibt es die Weisheit: „Give someone enough rope, and they will hang themselves.” Ich werde das Gefühl nicht los, dass William und Kate genau diese Strategie fahren: Sie lassen Harry und Meghan reden und hüllen sich selbst in Schweigen. Ganz wie es schon von Queen Elizabeth gepredigt wurde: „Never complain, never explain.“ Auch Camilla, die in den vergangenen Jahrzehnten wahrlich nicht als Sympathieträgerin galt, war mit dieser Vorgehensweise gut beraten und hat sich mittlerweile den Respekt vom britischen Volk erkämpft. Die Ärmste wurde in der Presse jahrelang selbstverständlich als Rottweiler beschimpft und doch war es nicht sie, die in einem Interview mit Oprah Winfrey über die Unerträglichkeit ihrer öffentlichen Rolle weinte. Sie biss stattdessen die Zähne zusammen und hielt allen Widerständen zum Trotz an Charles fest. Harry und Meghan hingegen reden, enthüllen und offenbaren…. und das zu ihrem eigenen Schaden. Wir können sie nicht vor ihren Fehlern bewahren, doch wir können ihnen für die wertvollen Lektionen danken – und daraus viel für unsere eigenen zwischenmenschlichen Beziehungen und unsere Imagepflege mitnehmen.

Unter der kalifornischen Sonne wollten Harry und Meghan von vorne beginnen. Doch sie können die Vergangenheit offenbar nicht ruhen lassen und enthüllen weiterhin, wonach keiner gefragt hat.

Meine Wald-und-Wiesen-Psychologie: Wie wird es weitergehen?

Die letzten Monate im Leben von Prinz Philip und Königin Elizabeth waren zweifelsohne überschattet von dem Bruch zwischen den Brüdern, den Rassismus-Vorwürfen und der Behauptung, der Palast hätte sich nicht für die Suizidgedanken von Meghan interessiert. Ich befürchte, die Öffentlichkeit wird Harry und Meghan das nie ganz verzeihen – denn es handelte sich um Harrys geliebte, uralte Oma. Die Queen. Eine Frau, die ihrem Volk bis zum letzten Atemzug gedient und sich allgemein größter Beliebtheit erfreut hatte. Man hätte ihr nach diesem Lebenswerk wirklich eine harmonischere Zielgerade gewünscht.

Harry und Meghan haben sich aus irgendeinem Grund für Unfrieden und eine öffentliche Schlammschlacht entschieden. Den Preis zahlen sie jetzt, denn wirklich beliebt sind sie weder in Großbritannien noch in den USA. Ohne die Beteiligten zu kennen, befürchte ich, dass es mit ihrer Ehe irgendwann hässlich enden wird. Ich glaube zwar, dass Charles und William ihrem Sohn beziehungsweise Bruder die Palasttüren wieder öffnen würden, sobald er sich mit Meghan im Rosenkrieg befindet. Doch Harrys Image wird sich von den vergangenen Jahren vermutlich nie mehr ganz erholen können. Er hat verraten, wer ein Leben lang an seiner Seite gestanden hatte. Er hat aus Liebe zu Meghan und natürlich zu seinen Kindern Archie und Lilibeth versucht, das Richtige zu tun. Doch ich bin davon überzeugt, dass er ganz tief im Unterbewusstsein schon jetzt spürt, was er angerichtet hat. Und dass es ein hartes Unterfangen wird, die Scherben wieder einzusammeln. Auch Meghan tut mir irgendwie leid. Und zwar nicht wegen der Dinge, die sie anprangert und für die sie so gerne Mitleid hätte. Sie tut mir leid, weil sie ganz offenbar nicht weiß, was sie falsch macht. Und sich daher mit jeder weiteren PR-Aktion zu einem größeren Feindbild erklärt. Sie scheint sich nichts so sehr zu wünschen wie Anerkennung – und wirkt dadurch verzweifelt und fast ein bisschen weltfremd. Schade für eine Frau, die wirklich Großes hätte bewirken können! Es bleibt spannend, wie es weitergeht und ich werde als Boulevardjournalistin gebannt an der Quelle sitzen. Doch es wird mir immer ein bisschen das Herz brechen, was aus dem einst so beliebten, sympathischen Prinz Harry geworden ist.